Es war spannend, welchen Weg Craig David nach seinem Debüt einschlagen wird. Die UK-Garage-Welle spülte ihn, der eigentlich ein R&B-Sänger war, mit Hits wie „Rewind“ nach oben. Über „2 Step“ sprach genauso schnell, wie der Stil von der Industrie vereinnahmt wurde, niemand mehr – der 21-Jährige eroberte ein Jahr nach Europa erst mal den US-Markt. Beim Majorlabel erhofft man sich jetzt offenbar einiges von dem Typ, Umher europäischer Prägung.
Die LP beginnt mit Songs wie „What’s Your Flava“ und „Fast Cars“ außerordentlich stark, leider hält dies nicht an. „What’s Changed“ ist nur ein zweites „Fill Me In“ und bei Songs wie „World Filled With Love“ drifted der Engländer zu stark in den derzeit leider allseits beliebten Pop-R&B ab.
Tiefpunkt und mit Fauxpas nur untertrieben beschrieben ist das einzige Duett. Dafür hätte er eine wie Alicia Keys anfragen können. Oder, wenn es schon ein Mann sein soll, vielleicht Montell Jordan. Aber musste es ausgerechnet Sting sein?
Soviel Gutmenschlichkeit auf einem Album tut weh. Da hätte der Ex-DJ gleich Dallas-Miss Ellie featuren können. Ein dicker Minuspunkt der LP, auf der sich bemerkenswerte Stücke und Ausrutscher die Waage halten.
Künstler: Craig David | Album: Slicker Than Your Average | Label: Wildstar/Eastwest | VÖ: 11. November 2002